Hochmoor, was ist das?

Hochmoore sind einzigartige Landschaftselemente. Sie zeichnen sich durch einen fast stets vorhandenen Wasserüberschuss aus. Man könnte sie mit vollgesogenen Schwämmen vergleichen (bis zu 90% Wasser), die erhaben in der Landschaft liegen. Daher rührt die Bezeichnung Hochmoor. Hochmoore leben allein vom Regenwasser. Sie werden deshalb auch Regenwassermoore oder „ombrotrophe Moore“ genannt. Sie sind fast ausschließlich aus vielfarbigen Torfmoosen aufgebaut. Diese können sehr viel Wasser speichern (einige Arten mehr als das 25fache ihres Trockengewichtes), vertragen kurzzeitiges Austrocknen und sind nicht nur an die nährstoffarmen Bedingungen im Moor angepasst, sondern schaffen sich ein für andere Pflanzenarten feindliches saures Milieu selbst durch Abgabe von Protonen. Das ist eine Einmaligkeit in der Pflanzenwelt!
Nur wenige niedrige Sträucher und Riedgräser können hier wachsen. Größere Gehölze kommen erst in gestörten Bereichen auf. Der hohe Wasserstand verhindert eine Belüftung der Bodenoberfläche, so dass kaum eine Zersetzung der Pflanzenreste erfolgt. Es entsteht Torf. Der Torfkörper wächst über Jahre und Jahrhunderte immer weiter in die Höhe (etwa 1 mm pro Jahr!). Seit der letzten Eiszeit haben sich so Torflager von bis zu 10 Meter Mächtigkeit in Niedersachsen und vor allem im Weser-Ems Gebiet ausgebildet.

Die Fürstenkuhle bei Gescher…

Ein lebendes Hochmoor benötigt ein feuchtes ausgeglichenes Klima. Die Menge des Niederschlages muss den Wasserverlust durch Abfluss und Verdunstung übersteigen. Außerdem müssen die Niederschläge gleichmäßig über das Jahr verteilt sein. Im nordwestdeutschen Flachland sind diese Bedingungen erfüllt. Hier sind unter dem Einfluss des atlantischen Ozeans die Winter relativ warm, die Sommer relativ kühl. Die vorherrschenden Westwinde bringen ausreichende Regenmengen heran. Daher waren die Ebenen in Nordwestdeutschland früher mit weitreichenden Hochmooren bedeckt. Das Emsland gehört zu den ehemals hochmoorreichsten Regionen Deutschlands. Die Emslandmoore bedeckten etwa 28% dieser Region.

Quelle: http://www.moorzikaden.uni-oldenburg.de/

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