Das in der Quellregion des Heubachs gelegene Kuhlenvenn ist ein Überbleibsel des Weißen Venns. Das Weiße Venn zwischen Velen und Coesfeld war bis Mitte des 20. Jahrhunderts das größte Moorgebiet in Westfalen. Heute ist es weitgehend trockengelegt, abgetorft und kultiviert. Im Gegensatz zur nahegelegenen Fürstenkuhle haben sich hier jedoch keine Reste des früheren Hochmoores erhalten. Das Kuhlenvenn besteht vielmehr aus extensiv genutztem Grünland und Feuchtwiesen mit Blänken und einem künstlich geschaffenen See, aus dem zwischen 1984 und 1988 Sand – unter anderem für den Bau der A 31 – gefördert wurde. Das Kuhlenvenn hat sich zu einem international bedeutenden Rückzugsgebiet für Wasser-, Wat- und Wiesenvögel aller Art entwickelt, die das Habitat zur Brut, zur Nahrungssuche, als Rastplatz oder zum Überwintern nutzen.
Im Westen und Osten des Gebietes, unmittelbar an dessen Grenze, befinden sich zwei massive Unterstände, von denen aus die Vogelwelt beobachtet werden kann, ohne dass die Tiere gestört werden. Ein Fußweg führt am Abgrabungssee vorbei von Osten nach Westen quer durch das Naturschutzgebiet und verbindet so die beiden Beobachtungsstationen.